Wie man Cannabis Samen richtig pflanzt
Die besten Tipps für Anbau und Ernte
Cannabis anzubauen ist eine Kunst für sich. Wer hochwertige Blüten ernten möchte, sollte sich mit den Grundlagen der Pflanzenzucht vertraut machen. Von der Auswahl der richtigen Samen über das Keimen bis hin zur Blüte gibt es viele Faktoren, die das Wachstum beeinflussen.
Die richtige Auswahl der Cannabis Samen
Bevor Du mit dem Anbau beginnst, solltest Du Dich für eine Sorte entscheiden. Es gibt drei Hauptkategorien:
- Feminisiert – Diese Samen entwickeln ausschließlich weibliche Pflanzen, die Blüten mit Cannabinoiden produzieren.
- Autoflowering – Sie blühen unabhängig vom Lichtzyklus und sind besonders pflegeleicht.
- Regulär – Diese Samen enthalten männliche und weibliche Pflanzen, weshalb eine Selektion notwendig ist.
Keimung der Cannabis Samen
Der erste Schritt zum erfolgreichen Anbau ist die Keimung der Samen. Dabei gibt es verschiedene bewährte Methoden:
- Wasserglas-Methode: Die Samen werden für 12–24 Stunden in ein Glas mit lauwarmem Wasser gelegt. Die Samen, die nach dieser Zeit abgesunken sind, haben eine hohe Keimwahrscheinlichkeit.
- Papierhandtuch-Methode: Ein feuchtes Papiertuch wird in eine Schale gelegt, die Samen werden darauf verteilt und mit einem weiteren feuchten Papiertuch abgedeckt. Anschließend wird die Schale an einem warmen, dunklen Ort bei etwa 22–25°C gelagert. Nach 2–7 Tagen zeigen sich erste Wurzeln.
- Direkte Einpflanzung: Die Samen werden direkt in die Erde gepflanzt, etwa 1–2 cm tief. Das Substrat sollte konstant feucht, aber nicht nass gehalten werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Die optimale Erde und Nährstoffe
Cannabis Pflanzen benötigen lockere, nährstoffreiche Erde mit einer guten Drainage. Eine Mischung aus torffreier Erde, Kokosfasern und Perlit bietet ideale Bedingungen. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 6,5 liegen, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.
Licht und Standortwahl
Licht ist essenziell für das Wachstum der Pflanze. Je nach Anbauart unterscheiden sich die Anforderungen:
- Indoor: Künstliche Beleuchtung wie LED- oder Natriumdampflampen sorgt für konstante Lichtzyklen. Eine Beleuchtung von 18 Stunden täglich in der Wachstumsphase und 12 Stunden in der Blütephase ist ideal.
- Outdoor: Ein sonniger, geschützter Standort mit mindestens 6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag fördert das Wachstum.
Wachstumsphase: Pflege der Pflanzen
Nach der Keimung wachsen die jungen Pflanzen heran. Während dieser Vegetationsphase benötigen sie:
- Regelmäßiges, aber nicht übermäßiges Gießen.
- Stickstoffreiche Düngemittel zur Förderung des Blattwachstums.
- Eine gute Luftzirkulation, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Nach 3–8 Wochen beginnt die Pflanze mit der Blütephase.
Blütephase und Ernte
Die Blütephase wird durch eine Reduzierung des Lichtzyklus auf 12 Stunden täglich ausgelöst (bei Indoor Pflanzen). Während dieser Zeit bildet die Pflanze harzreiche Blüten mit Cannabinoiden. Die Ernte erfolgt, wenn die Trichome milchig-weiß bis bernsteinfarben sind.
Sobald die Trichome die richtige Farbe erreicht haben, kann die Ernte beginnen. Dazu werden die Pflanzen vorsichtig geschnitten. Die Blüten werden von überschüssigen Blättern befreit und kopfüber an einem dunklen, gut belüfteten Ort zum Trocknen aufgehängt. Die ideale Temperatur liegt zwischen 18 und 22°C bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 50 %. Das Trocknen dauert in der Regel 7–14 Tage.
Nach dem Trocknen folgt das Fermentieren: Die Blüten werden in luftdichten Gläsern gelagert und regelmäßig gelüftet, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen. Dieser Prozess verbessert das Aroma, den Geschmack und die Wirkung der Blüten erheblich.
Wichtige Tipps für ein optimales Wachstum

- Abstand der Pflanzen: Halte genügend Distanz zwischen den Pflanzen, um eine optimale Lichtverteilung zu gewährleisten und Schimmelbildung zu vermeiden.
- Lichtquelle richtig positionieren: Achte darauf, dass das Licht nah genug an den Pflanzen ist, um das sogenannte ‚Spargeln‘ zu vermeiden – ein Phänomen, bei dem die Stängel übermäßig in die Länge wachsen, weil sie versuchen, mehr Licht zu erreichen. Dies passiert, wenn die Lichtquelle zu schwach oder zu weit entfernt ist.
- Überwässerung vermeiden: Prüfe immer, ob die oberste Erdschicht angetrocknet ist, bevor Du erneut gießt. Zu viel Wasser kann die Wurzeln ersticken und Schimmelbildung begünstigen.
- Luftfeuchtigkeit kontrollieren: In der Wachstumsphase sollte die Luftfeuchtigkeit bei 60–70 % liegen, während in der Blütephase eine Reduzierung auf 40–50 % hilft, Schimmel und Krankheiten vorzubeugen.
- Regelmäßiges Umtopfen: Besonders bei regulären und feminisierten Samen ist es sinnvoll, die Pflanzen in größere Töpfe umzutopfen, sobald die Wurzeln den gesamten Topf durchdrungen haben. Dadurch wird das Wachstum gefördert.

Fazit
Der Anbau von Cannabis erfordert Geduld, Fachwissen und die richtige Pflege. Wer sich mit den Grundlagen vertraut macht und auf die Bedürfnisse der Pflanze achtet, kann mit einer erfolgreichen Ernte rechnen. Ein durchdachter Anbauplan und eine angepasste Nährstoffversorgung sind der Schlüssel zu gesunden und ertragreichen Pflanzen.