Kopfschmerzen - Wenn es nur noch hämmert und klopft
Oftmals tauchen sie ganz plötzlich auf, überraschen uns wie unerwarteter Besuch am Sonntag und überfordern uns mindestens genauso: Kopfschmerzen. Wir alle kennen sie und sind im Laufe unseres Lebens des Öfteren davon betroffen. Kopfschmerzen können sich auf die unterschiedlichste Art und Weise bemerkbar machen. Während einige Betroffene einen Druck im Kopf spüren, berichten andere wiederum von einem Hämmern, Klopfen oder Stechen. Egal, wie und in welcher Form Kopfschmerzen auftreten, belastend sind sie allemal.
Unter rund 200 verschiedenen Arten von Kopfschmerzen sind die am weitesten verbreiteten Formen die Spannungskopfschmerzen, gefolgt von der Migräne, Cluster-Kopfschmerzen und Medikamentenkopfschmerzen. Letztere, in der Fachsprache auch medikamenten-induzierte Kopfschmerzen genannt, werden paradoxerweise durch die regelmäßige Einnahme von Schmerz- und Migränemitteln verursacht.
Was genau sind Kopfschmerzen und wie entstehen sie?
Bei Kopfschmerzen, im Volksmund auch Kopfweh genannt, handelt es sich um einen Schmerz, der seinen Ursprung im Kopf hat, beziehungsweise dort als Schmerzgefühl wahrgenommen wird. Anders als viele Menschen glauben, tut uns bei Kopfschmerzen jedoch nicht unser Gehirn weh, denn dies hat nämlich gar keine Schmerzrezeptoren. Bei Kopfschmerzen spüren wir demnach den fiesen Brandstifter in den Blutgefäßen der Hirnhaut, die dabei entzündet sind.
Ein kurzer Blick auf die drei häufigsten Arten von Kopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen
Wusstest Du, dass Spannungskopfschmerzen in Europa am weitesten verbreitet sind? Die Ursache dafür ist bislang eher unbekannt. Experten und Expertinnen gehen jedoch davon aus, dass diese Form des Kopfschmerzes hauptsächlich durch Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich ausgelöst werden, welche wiederum ihren Ursprung in der einseitigen Belastung durch langes Sitzen am Schreibtisch haben. Spannungskopfschmerzen können aber auch ein Zeichen für Dehydrierung sein.
Cluster-Kopfschmerzen
Als Cluster-Kopfschmerzen werden einseitige, vor allem aber bohrende und hämmernde Schmerzen bezeichnet. Sie treten in den meisten Fällen im Bereich der Augen und der Schläfe auf. Die Bezeichnung Cluster steht für Häufung und bezeichnet somit die Häufigkeit der Schmerzen, die in der Regel periodisch auftauchen und oftmals plötzlich wieder komplett verschwinden.
Auch bei dieser Form des Kopfschmerzes sind sich Experten und Expertinnen nicht ganz einig, worin die Ursachen liegen. Die Wissenschaft vermutet, dass Cluster-Kopfschmerzen durch individuelle Trigger, also Auslöser, entstehen. Sogenannte Trigger können Alkohol, Nikotin oder Lichtreize sein. Erblich bedingte Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle.
Migräne
Bei Menschen mit Migräne, in der Fachsprache auch Migräniker:innen genannt, werden die Kopfschmerzen durch eine Überproduktion von bestimmten Botenstoffen wie zum Beispiel Serotonin ausgelöst. Das eigentliche Glückshormon verengt die Adern und hemmt Entzündungsprozesse. Bei Migräniker:innen versucht der Körper diese Überdosis an Botenstoffen abzubauen, wobei oftmals zu viel Serotonin verloren geht und zu wenig übrig bleibt. In Folge dessen weiten sich die Hirnhautgefäße und es entstehen kleine Entzündungen. Häufige Ursachen für Migräneanfälle können Stress, Lärm oder eine Veränderung des Schlafrhythmus sein.
Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen
Des Weiteren unterteilt die Medizin Kopfschmerzen in zwei unterschiedliche Kategorien: Primäre und sekundäre. Primäre Kopfschmerzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ohne eine weitere Erkrankung auftreten. Sekundäre hingegen gelten eher als Begleitsymptom von anderen Krankheiten, beispielsweise einer Covid-19-Infektion oder einer unbehandelten Sehschwäche. Doch auch Schwankungen im Hormonhaushalt, zu wenig Schlaf oder übermäßiger Alkoholkonsum können zu sekundären Kopfschmerzen führen.
Selbst bei Kindern und Jugendlichen kommt die weitverbreitete Volkskrankheit vor. Einer der häufigsten Gründe, weshalb Kinder und junge Erwachsene einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, ist der sogenannte kindliche Kopfschmerz. Hierbei handelt es sich um eine Krankheit, die häufig zusammen mit weiteren Symptomen und Erkrankungen wie Bauchschmerzen oder Übelkeit auftritt. Ursache dafür können erblich bedingte Faktoren sein, jedoch auch äußere Einflüsse wie familiäre Schwierigkeiten und schulischer Druck.
Wie Oma schon zu sagen pflegte: „Abwarten und Tee trinken!“
Kein Grund zur Panik! Harmlose Kopfschmerzen sind zwar unangenehm und können einem netten Abend mit Freunden und Freundinnen durchaus mal einen Strich durch die Rechnung machen, aber oftmals lassen sie sich auch nichtmedikamentös gut behandeln. Schlaf, Entspannung und eine Tasse Tee sollten fürs Erste Abhilfe schaffen. Wenn alles nichts hilft, solltest Du im Zweifel eine:n Arzt:in aufsuchen.