Was passiert, wenn ich CBD einnehme und gleichzeitig Medikamente nehme?
CBD ist für viele Menschen ein fester Bestandteil der täglichen Routine geworden – sei es zur Entspannung, bei innerer Unruhe oder für ein angenehmes Körpergefühl. Gleichzeitig nehmen viele von uns Medikamente ein, sei es regelmäßig oder gelegentlich. Und spätestens dann taucht eine ganz konkrete Frage auf:
Kann ich CBD eigentlich zusammen mit meinen Medikamenten einnehmen?
In diesem Artikel klären wir genau das. Wir erklären dir, was dein Körper mit CBD und Arzneimitteln macht (und umgekehrt), welche Kombinationen problematisch sein könnten und worauf du unbedingt achten solltest, wenn du beides parallel nimmst.
Inhaltsverzeichnis
- Was passiert im Körper, wenn wir CBD einnehmen?
- CBD und die Leber: Warum das Thema Wechselwirkungen so wichtig ist
- Gibt es konkrete Medikamente, bei denen Vorsicht geboten ist?
- Medikamente mit potenziellen Wechselwirkungen:
- Was bedeutet das konkret für dich?
- Was kann im schlimmsten Fall passieren?
- Was sagt die Wissenschaft zu CBD & Arzneimitteln?
- Wie kann ich CBD sicher in meinen Alltag integrieren?
- Und was ist mit rezeptfreien Mitteln oder Nahrungsergänzung?
- Fazit: CBD & Medikamente – geht, aber bitte mit Köpfchen
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Was passiert im Körper, wenn wir CBD einnehmen?
Cannabidiol (CBD) gehört zu den sogenannten Cannabinoiden, pflanzliche Stoffe aus der Hanfpflanze, die mit dem menschlichen Körper auf vielfältige Weise interagieren. Besonders aktiv ist CBD im sogenannten Endocannabinoid-System, das eine Rolle bei Prozessen wie Schlaf, Schmerzempfinden, Stimmung und Entzündungsreaktionen spielt.
Doch Cannabidiol wirkt nicht nur auf körpereigene Rezeptoren. Es beeinflusst auch den Abbau anderer Substanzen in der Leber und genau da wird es spannend in Sachen Wechselwirkungen mit Medikamenten.
CBD und die Leber: Warum das Thema Wechselwirkungen so wichtig ist
Die Leber ist sozusagen das Chemielabor unseres Körpers. Sie ist verantwortlich dafür, viele Medikamente abzubauen, damit sie ihre Wirkung kontrolliert entfalten und wieder ausgeschieden werden können.
In der Leber kommen dabei bestimmte Enzyme zum Einsatz, vor allem das sogenannte Cytochrom-P450-Enzymsystem. Dieses System verarbeitet eine riesige Bandbreite an Arzneistoffen – von Blutdruckmitteln über Antidepressiva bis hin zu Antibiotika.
Und genau hier setzt CBD an:CBD kann einige dieser Enzyme hemmen oder verlangsamen. Das bedeutet im Klartext: Wenn du ein Medikament einnimmst, das über die gleiche „Leberstraße“ abgebaut wird wie CBD, kann es zu Verzögerungen im Abbau kommen, was zu einer verstärkten oder verlängerten Wirkung des Medikaments führen kann. Oder auch zu Nebenwirkungen.
Gibt es konkrete Medikamente, bei denen Vorsicht geboten ist?
Ja, es gibt bestimmte Arzneimittelgruppen, bei denen eine potenzielle Wechselwirkung mit CBD besonders relevant sein könnte. Wichtig: Das bedeutet nicht, dass diese Kombination automatisch gefährlich ist, aber sie sollte unbedingt ärztlich oder pharmazeutisch abgeklärt werden.
Medikamente mit potenziellen Wechselwirkungen:
- Blutverdünner (z. B. Warfarin, Phenprocoumon): CBD kann deren Wirkung beeinflussen und die Blutgerinnung verändern.
- Antidepressiva (SSRI, SNRI, MAO-Hemmer): Hier besteht theoretisch das Risiko einer verstärkten Wirkung oder vermehrter Nebenwirkungen.
- Benzodiazepine (z. B. Diazepam, Lorazepam): Auch hier kann CBD den Abbau verlangsamen, was die beruhigende Wirkung verstärken kann.
- Antiepileptika (z. B. Clobazam, Valproat): CBD wird sogar in der Epilepsiebehandlung eingesetzt, allerdings in sehr kontrollierten, medizinischen Dosen. Im Eigengebrauch: Vorsicht!
- Blutdrucksenker: In Kombination mit CBD kann es in seltenen Fällen zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
- Säureblocker & Schmerzmittel (Ibuprofen, Paracetamol, Diclofenac): Auch hier sind Wechselwirkungen nicht auszuschließen, vor allem bei regelmäßiger Einnahme.
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Was bedeutet das konkret für dich?
Ganz einfach: Wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst, solltest du deine CBD Einnahme immer mit einem Arzt/ einer Ärztin oder einem Apotheker/ einer Apothekerin absprechen. Besonders dann, wenn du:
- die Dosis deiner Medikamente nicht selbstständig verändern darfst
- bereits mehrere Präparate gleichzeitig nimmst (Stichwort: Polypharmazie)
- zu Risikogruppen gehörst (ältere Menschen, Schwangere, Menschen mit Lebererkrankung)
Es geht nicht darum, CBD zu verteufeln, sondern darum, sicherzustellen, dass es nicht unbemerkt mit anderen Wirkstoffen interagiert.

Was kann im schlimmsten Fall passieren?
In den meisten Fällen sind Wechselwirkungen mit CBD nicht dramatisch, aber sie können unerwünschte Effekte verstärken. Denkbar sind zum Beispiel:
- verstärkte Müdigkeit oder Benommenheit
- Blutdruckabfall
- verzögerter Medikamentenabbau
- Übelkeit, Kopfschmerzen, Unruhe
Besonders heikel wird es, wenn hohe Dosen CBD über längere Zeit eingenommen werden, während gleichzeitig Medikamente im Einsatz sind, deren Dosis genau eingestellt werden muss, wie bei Antidepressiva oder Antikoagulanzien.
Was sagt die Wissenschaft zu CBD & Arzneimitteln?
Die Studienlage wächst und bestätigt zunehmend, dass CBD sehr wohl das Cytochrom-P450-System beeinflussen kann. Eine oft zitierte Untersuchung des University of Arkansas for Medical Sciences (2019) zeigte, dass hohe Dosen CBD bei Mäusen Leberenzyme deutlich veränderten, was für den Menschen ein Warnzeichen sein kann, insbesondere bei dauerhafter Einnahme großer Mengen.
Wichtig: Solche Studien beziehen sich oft auf hochdosierte medizinische Präparate – etwa in der Epilepsiebehandlung. Die üblichen CBD-Dosierungen im Alltag liegen deutlich darunter. Trotzdem ist Achtsamkeit angesagt, besonders bei regelmäßiger Einnahme anderer Medikamente.
Wie kann ich CBD sicher in meinen Alltag integrieren?
Falls du Medikamente einnimmst, heißt das nicht automatisch: „Finger weg von CBD!“ Es bedeutet nur: Mach’s mit Plan – und nicht im Blindflug. Hier sind ein paar Tipps:
- Sprich mit deinem Arzt oder Apotheker, bevor du CBD ausprobierst.
- Starte mit einer niedrigen Dosis, z. B. 5–10 mg pro Tag – und beobachte dich genau.
- Lass zwischen CBD und Medikamenten mindestens 2–3 Stunden Abstand, sofern möglich.
- Achte auf Veränderungen in deinem Befinden, insbesondere wenn du neue Präparate einnimmst.
Und was ist mit rezeptfreien Mitteln oder Nahrungsergänzung?
Auch bei scheinbar harmlosen Präparaten wie Magnesium, Vitamin D oder pflanzlichen Schlafmitteln kann CBD theoretisch mitmischen. Zwar sind Wechselwirkungen hier deutlich seltener, aber auch hier gilt: Weniger ist oft mehr. Teste neue Kombinationen langsam und nacheinander und verlasse dich nicht auf Bauchgefühl allein.
Fazit: CBD & Medikamente – geht, aber bitte mit Köpfchen
CBD ist ein spannender Wirkstoff mit vielen potenziellen Vorteilen. Aber gerade wenn Medikamente im Spiel sind, sollte Sicherheit immer Vorrang haben. Die gute Nachricht: Mit ein bisschen Wissen, medizinischer Rücksprache und gesundem Menschenverstand lässt sich CBD sehr gut und bewusst in den Alltag integrieren – auch wenn du regelmäßig Tabletten nimmst.
Also: Augen auf, Tropfen in Maßen – und dein Körper wird’s dir danken.
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Wichtig zum Schluss:**
Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Wenn du Medikamente einnimmst und CBD ausprobieren willst, sprich bitte immer vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Nur medizinisches Fachpersonal kann deine individuelle Situation richtig einschätzen.